Mit Automatisierung und SB-Konzepten in die Zukunft des Handels

Donnerstag, 26. August 2021

Neu-Isenburg

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Automatisierungstechnologien und SB-Konzepte haben im Rahmen der Covid-19-Krise einen Schub erhalten und werden in den kommenden Jahren voraussichtlich eine immer stärkere Rolle spielen. Welche Shop-Konzepte liegen heute im Trend?

Die Pandemie hat eines gezeigt: In der Krise sind innovative Lösungen und Kreativität gefragt. Viele Händler mussten sich neue Absatzwege suchen oder bestehende Prozesse optimieren. Dieses Umdenken hat viele Digitalisierungsprojekte auf den Plan gebracht – oder sie beschleunigt.

Zu den Innovationen zählen auch die Eröffnungen automatisierter Stores, die auf Automatisierung und Hightech setzen und Kunden ein Höchstmaß an Flexibilität bieten. Die schnell aufeinander folgenden Eröffnungen von automatisierten Stores kommen nicht von ungefähr. Das EHI Retail Institute hat für seine Studie „Technologie-Trends im Handel 2021” rund 100 Führungskräfte befragt, welche Innovationen die kommenden drei Jahre prägen werden. Auf den vorderen Rängen landeten dabei:

  • “Connected Retail”, also die stärkere Verschmelzung von On- und Offlinekanälen
  • Self-Checkout und Self-Scanning
  • Autonome Stores

Eine Flut von 24/7-Konzepten

Mit der Vorstellung seines kassenlosen Stores „Go” hat das US-Handels- und Technologieunternehmen Amazon ohne Zweifel weltweit den Handel inspiriert. Jüngst ist es dem Unternehmen gelungen, das Konzept erstmals auf Flächen zu installieren, die keinem Convenience-Store-Format, sondern einem durchschnittlichen Supermarkt entsprechen.

Neben Amazon Go sind eine ganze Reihe von Konzepten für Stores entstanden, die an sieben Tagen rund um die Uhr geöffnet haben (können). Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) listet in ihrem Whitepaper “Smart Stores 24/7 – Status Quo und Ausblick” erstaunliche 25 verschiedene Konzepte für solche Läden auf.

Diese lassen sich grob in zwei Betriebstypen gliedern:

  • Walk-In: Die Kunden entnehmen die Ware direkt und der Bezahlvorgang wird vollständig automatisiert durchgeführt. Oder sie nutzen ein System für den Self-Checkout beziehungsweise verwenden das Smartphone, um Produkte zu scannen.
  • Automated-Boxes: Diese funktionieren nach dem seit den 60er Jahren bekannten Automatenprinzip und stellen Kunden ihre Bestellungen für die Abholung bereit.

Kassenlos und rund um die Uhr bedeutet allerdings nicht personallos: Viele Stores arbeiten mit einem Hybrid-Konzept, so dass während Kernzeiten auch Mitarbeitende vor Ort sind.

Großstädter und Landbevölkerung gleichsam im Blick

Bei der Entwicklung der verschiedenen Technologien und Store-Formate haben die Handelsunternehmen unterschiedliche Kundengruppen und Szenarien im Blick. Walk-In-Lösungen und Automatenshops berücksichtigen den gestressten Großstadtmenschen, der sich rasch in der Mittagspause mit frischen Produkten oder Snacks eindecken möchte. Sie können überall dort die Aufgabe des Nahversorgers übernehmen, wo sich aus Kosten- oder baulichen Gründen die Eröffnung einer klassischen Filiale des Lebensmittelhandels nicht (mehr) lohnt. Der demographische Wandel spielt auch hier eine Rolle: Einerseits sind im ländlichen Raum große Flächen nicht mehr rentabel, weil junge Menschen primär in die Städte ziehen; so ist der Anteil der Landbevölkerung in Deutschland auf einem historischen Tief angekommen. Auf der anderen Seite sind ältere Menschen weniger mobil. Mit fortschreitendem Alter wird es schwieriger, in das nächste Zentrum zum Einkaufen zu fahren. 24/7-Stores können hier eine sinnvolle Ergänzung zur Deckung des täglichen Bedarfs an frischen Produkten sein.

Was sich Kunden wünschen

Ob und wie stark die Kunden die automatisierten Stores akzeptieren werden, muss sich indes noch herausstellen. Denn persönlich vor Ort einzukaufen bleibt für die Konsumenten wichtig, wie die Studie “Trends im Handel 2025” von KMPG zeigt. Aber offensichtlich bevorzugen die Menschen den persönlichen Kontakt, wenn es zu einem Automaten-Store eine Alternative gibt – so mussten zahlreiche vollautomatisierte Geschäfte mangels Nachfrage nach kurzer Zeit wieder schließen.

Sie wollen mehr zum Thema Automatisierung und Self-Checkout erfahren? Weitere Informationen erhalten Sie hier.

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