Bergwacht Schwarzwald: Einsatzzahlen auf Höchststand

(Bild: Bergwacht Schwarzwald)Kirchzarten (BW) – Trotz ausgefallenem Start der Wintersaison im Dezember kann die Bergwacht Schwarzwald 2022 auf die höchsten Einsatzzahlen seit ihrem Bestehen zurückblicken.

Auffällig ist, dass die Einsätze in den Sommermonaten kontinuierlich steigen, jedoch auch die nicht vergüteten Einsatzarten. Die Bergwacht Schwarzwald fordert daher eine Reform der Finanzierung der laufenden Kosten.

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Noch lasse sich keine endgültige Zahl veröffentlichen, da die Erfassung der Einsätze aus den 22 Ortsgruppen noch nicht abgeschlossen sei, teilte die Bergwacht mit. Dennoch steht Mitte Januar 2023 schon fest, dass 2022 mehr Einsätze von der Bergwacht Schwarzwald gefahren wurden als jemals zuvor. Erstmalig wurde seit ihrem Bestehen die Einsatzzahl 1.500 überschritten.

Eine Überraschung ist dieser Einsatzrekord, da im Dezember 2022 durch den wetterbedingten Ausfall der Wintersportsaison für die Bergwacht weniger Einsätze angefallen sind als üblich. Es zeige sich, dass die Einsätze außerhalb der Wintersportzeiten durch die wachsende Beliebtheit der Outdoor-Sportarten und generell dem Aufenthalt in der Natur zunähmen, so die Bergwacht. Dies lasse sich auch aus der kontinuierlichen Steigerung der Einsatzzahlen der Sommermonate (Mai bis Oktober) in den vergangenen Jahren ablesen.

In den Wintermonaten führten vor allem Unfälle beim Ski- und Snowboardfahren, aber auch Winterwandern zur Alarmierung der Bergwacht. In den Sommermonaten rückten die Helferinnen und Helfer neben Unfällen beim Wandern und Radfahren auch zunehmend als First Responder zu „Häuslichen Notfälle“ aus.

Zwar wurde 2022 der Höchststand der Einsatzzahlen erreicht, jedoch steigen insbesondere die Einsatzarten, die von den Krankenkassen nicht vergütet werden. Dazu zählen unter anderem Häusliche Notfälle ohne Transport, Sucheinsätze, medizinische Versorgungen im Gelände ohne Kliniktransport oder Unwettereinsätze.

Die Differenz zwischen Aufwand und Ertrag (in Form der Benutzungsentgelte) wird dadurch immer größer. „Dies ist auch deshalb ein aktuelles Problem, weil die Bergwacht im ersten Corona-Jahr einen massiven Einbruch der abrechenbaren Einsätze hatte – bei gleichbleibenden bzw. steigenden Kosten für den Unterhalt des Bergrettungsdienstes“, teilte die Bergwacht Schwarzwald mit.

Die Forderung der Bergwacht Schwarzwald ist deshalb: Kurzfristig muss eine Übergangslösung mit den Krankenkassen gefunden werden. Mittelfristig ist eine Reform der Finanzierung des laufenden Geschäfts notwendig. „Nach der erfolgreichen und wichtigen Neuordnung der Finanzierung unserer Investitionskosten durch das Land Baden-Württemberg wäre eine solche Reform der zweite, logische und dringend notwendige Schritt“, schreibt die Bergwacht Schwarzwald.

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