Taschendiebe unterwegs auf Weihnachtsmärkten – Polizei gibt Tipps

In dieser Woche ist es soweit: Rechtzeitig vor dem 1. Advent öffnen die meisten Weihnachtsmärkte in Niedersachsen, die die Besucher auf die schönste Zeit im Jahr einstimmen. Mit der Familie von Stand zu Stand bummeln, sich mit Freunden oder Kollegen nach der Arbeit auf einen Glühwein treffen, allerlei Geschenkideen finden – für viele gehört dieser vorweihnachtliche Marktbesuch mit Leckereien und festlicher Atmosphäre zur Adventszeit einfach dazu. Leider ziehen diese Menschenansammlungen auch Taschendiebe besonders an.

Das unübersichtliche Gedränge zwischen den Marktständen bietet ihnen gute Gelegenheit, unbemerkt zuzuschlagen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2018 in Niedersachsen insgesamt 5688 Taschendiebstähle angezeigt, es entstand ein Schaden von rund 1,67 Millionen Euro. Damit sind die Fallzahlen im Vergleich zu 2017 zwar um rund 9 Prozent gesunken, aber um den Langfingern die Diebestour zu vermasseln, helfen die Tipps der Polizei.

„Die Taschendiebe suchen ganz gezielt die Enge auf den Märkten und agieren immer professioneller“, sagt Dirk Behrmann, Leiter der Zentralstelle Prävention im LKA Niedersachsen. „Einer lenkt das Opfer ab, der Zweite stiehlt die Beute und ein Dritter nimmt das Diebesgut an sich und taucht im Gedränge unter.“ Innerhalb weniger Sekunden veschwinden so Brieftasche, Handy oder Kreditkarten. Die Diebe sind oft nur schwer ausfindig zu machen, wenn sie nicht gerade auf frischer Tat ertappt werden – zumal die Opfer den Verlust häufig erst später bemerken und darum auch keinen Täter beschreiben können. „Beliebt ist auch der Drängel-Trick“, so Behrmann. Ein Dieb rückt unangenehm dicht an das Opfer heran, bis es sich ärgerlich abwendet und dadurch eine umgehängte Tasche oder eine Geldbörse in der Manteltasche quasi „griffbereit“ ist. Eine weitere, immer wieder erfolgreiche Masche der Diebe ist, die Kleidung des potenziellen Opfers angeblich „versehentlich“ mit Ketchup, Senf oder einer Flüssigkeit zu beschmutzen, um durch den anschließenden Reinigungsversuch vom Diebstahl der Wertsachen abzulenken.

Damit Sie den Bummel über den Weihnachtsmarkt unbeschwert genießen können, gibt Ihnen die Polizei folgende Tipps:
  • Nehmen Sie nur so viel Bargeld und Zahlungskarten mit, wie Sie brauchen.
  • Tragen Sie Geld, Zahlungskarten, Papiere und andere Wertgegenstände in verschiedenen, verschlossenen Innentaschen und möglichst dicht am Körper.
  • Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen mit der Verschlussseite zum Körper.
  • Achten Sie gerade im Gedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen. Werden Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder „in die Zange" genommen werden.
  • Wenn es doch zum Diebstahl gekommen ist und Ihnen Ihre Zahlungskarte entwendet wurde, lassen Sie diese sofort mit dem Sperrnotruf 116 116 sperren. Wenn sich Ihre Bank diesem Notruf nicht angeschlossen hat, wenden Sie sich direkt an Ihr Kreditinstitut.
  • Damit Ihre Debitkarte (z.B. girocard, früher EC-Karte) auch für das elektronische Lastschriftverfahren gesperrt werden kann, für das Sie lediglich eine Unterschrift brauchen, müssen Sie den Verlust bei der Polizei melden. Erst dann wird die Karte beim Bezahlen in Geschäften auch im Lastschriftverfahren abgelehnt.
Weitere Informationen gibt es auf der Klappkarte „Schlauer gegen Klauer“ mit Piktogrammen und allen wichtigen Telefon- und Sperrnummern von Debit- und Kreditkarten. Die Klappkarte ist kostenlos bei jeder (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstelle erhältlich oder kann unter http://www.polizei-beratung.de/medienangebot/medienangebot-details/detail/23.html heruntergeladen werden.

Für Journalisten gibt es eine Infografik zum Taschendiebstahl mit Zahlen, Daten und Fakten. Diese kann im Internet heruntergeladen und kostenlos abgedruckt werden: http://www.polizei-beratung.de/presse/infografiken.html.

PROFIL PROGRAMM POLIZEILICHE KRIMINALPRÄVENTION

Das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) verfolgt das Ziel, die Bevölkerung, Multiplikatoren, Medien und andere Präventionsträger über Erscheinungsformen der Kriminalität und Möglichkeiten zu deren Verhinderung aufzuklären. Dies geschieht unter anderem durch kriminalpräventive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und durch die Entwicklung und Herausgabe von Medien, Maßnahmen und Konzepten, welche die örtlichen Polizeidienststellen und andere Einrichtungen, zum Beispiel Schulen, in ihrer Präventionsarbeit unterstützen.
Rückfragen an:

Landeskriminalamt Niedersachsen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0511/26262-6300
E-Mail: pressestelle@lka.polizei.niedersachsen.de
www.lka.niedersachsen.de

Presseinformation Nr. 19

25.11.2019

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