Schleswig-Holstein liegt bundesweit bei den Impfquoten gegen das Coronavirus vorne – aber für wen macht eine zweite Auffrischungsimpfung sofort Sinn? Wir haben die Gesundheitsministerin gefragt.
Mit einer Quote von 69,7 Prozent liegt Schleswig-Holstein bei der ersten Booster-Impfung bundesweit an der Spitze – auch der Anteil beim zweiten Booster ist bislang der höchste. Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken bezeichnete die Impfung als wirksamen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen: „Überprüfen Sie daher Ihren Impfstatus und nutzen Sie eines die zahlreichen Impfangebote in Schleswig-Holstein“, rät sie.
Wer hat nach der EU-Empfehlung das Recht auf eine zweite Booster-Impfung (vierte Corona-Impfung)?
Die EU-Zulassungsbehörde EMA hat die Impfstoffe von Biontech und Moderna grundsätzlich ab zwölf Jahren zugelassen. Damit können sie nach ärztlicher Abstimmung eingesetzt werden.
Für welche Altersklassen und Gruppen wird die vierte Impfung empfohlen?
Die EMA empfiehlt den zweiten Booster für alle ab 60 Jahren, die Ständige Impfkommission Stiko in Deutschland ab 70 Jahren. In Schleswig-Holstein kann sich jeder impfen lassen, wenn die impfenden Ärzte dies befürworten.
Wie hoch ist die Impfquote in Schleswig-Holstein im Bundesvergleich?
Das Land ist bundesweit führend bei den Impfquoten. Beim zweiten Booster sind es 41,5 Prozent der über 60-Jährigen oder 17,4 Prozent insgesamt.
Für wen macht es Sinn auf den Herbst mit der nächsten Impfung und auf einen neuen Impfstoff zu warten?
Die Impfentscheidung ist immer individuell, und sollte mit dem Arzt besprochen werden. Für manche macht der höhere Schutz sofort Sinn, für andere vielleicht ein stärkerer Impfschutz zum Herbst/Winter.
Welcher Abstand zur vorherigen Impfung ist empfehlenswert?
Die zweite Booster-Impfung soll bei gesundheitlich gefährdeten Personengruppen nach Stiko-Empfehlung frühestens drei Monate nach der ersten Booster-Impfung erfolgen, ansonsten frühestens nach sechs Monaten.
Wie viele Impfdosen und welche Impfstoffe stehen jetzt für SH zur Verfügung – und darf man frei wählen?
Anders als zu Beginn der Pandemie wird der Vertrieb des Impfstoffes nach Bedarf gesteuert. Weiter spielt die Verfügbarkeit der Impfstoffe eine Rolle. Hauptsächlich werden Moderna und Biontech angeboten und verimpft. Es können auch Termine für eine Impfung mit Novavax gebucht werden.